Für die international verbreitetste Bezeichnung "Clone" in der Bedeutung von Identitätsdiebstahl im Zusammenhang mit Geldanlageangeboten ist im Internet zwar (noch) kein Wörterbucheintrag zu finden. Das ändert aber nichts daran, dass der Begriff in der Finanzszene längst eingeführt ist. Alleine die britische Finanzaufsicht FCA veröffentlicht derzeit monatlich eine meist dreistellige Zahl von Firmennamen, die sie jeweils mit "Clone" bezeichnet. Die FCA bietet auch eine eingängige Definition, die bei jedem Clone-Eintrag in ihrer Warnliste zu finden ist:
"Fraudsters are using the details of firms we authorise to try to convince people that they work for a genuine, authorized firm."
Phishing in Form von Identitätsdiebstahl, also Clones gibt es zwar schon seit langer Zeit. Ab circa 2015 und vor allem seit dem Beginn der Corona-Pandemie wird jedoch der deutsche und der europäische Markt damit geradezu überschwemmt. Florian Daumann von der Deutsche Finanz Recherche GmbH, die auch eine Datenbank zum Grauen Kapitalmarkt betreibt, hat nach seiner Aussage zwischen dem 01.03.2020 und dem 15.08.2020 mehr als 350 Clones-Anbieter in seine Datenbank eingetragen. Er berichtet, dass auch im Ferienmonat Juli allwöchentlich bis zu 30 neue Anbieter hinzukamen. Die Anzahl der bekannten Clones steigt derzeit von Woche zu Woche weiter an.
Nimmt man die Anzahl der in die Warnlisten aufgenommenen Clones, die ja dort erst dann eingetragen werden können, wenn jemand deren Existenz und Tätigkeit der Finanzaufsicht meldet, mal zehn, dann dürfte die Gesamtzahl der alleine in diesem Jahr tätig gewordenen Clones weltweit eine mittlere vierstellige Zahl erreicht haben. Bezogen auf in Deutschland tätig gewordene Clones dürfte es sich um eine niedrige vierstellige Zahl an Anbietern handeln, die derzeit allerdings dynamisch ansteigt.
Den vollständigen Beitrag inkl. aktueller Warnliste von Autor Helmut Kapferer lesen Sie im Modul Geldanlage & Finanzierung.
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